Angehörigen kommt bei der Betreuung der Patienten eine besondere Rolle zu. Sie können Zuwendung, Geborgenheit und vor allem Zeit geben. Wichtige Dinge also, die vom Fachpersonal meist nicht leistbar, aber für einen positiven Verlauf von elementarer Bedeutung sind. Patienten vertrauen am ehesten den Angehörigen, diese erkennen Veränderungen des Patienten und auch Änderungen im Verlauf der Krankheit vielfach früher als Ärzte, Therapeuten und Pflegepersonal. Hier kann unser Verband durch Information helfen, Fragen beantworten, begleiten und persönlich unterstützen.
Machen Sie diesen Schritt unbedingt bereits während der Zeit auf der Intensivstation.
Beantragen Sie diese Betreuung nicht, kann die Klinik eine Betreuung von Amts wegen einleiten, wodurch Ihrem Patienten möglicherweise ein amtlicher Betreuer zugeteilt wird.
Sie haben dann keinerlei Rechte mehr über Ihren Angehörigen!
Hierzu können Sie sowohl beim Bundesjustizministerium als auch beim Justizministerium des jeweiligen Bundeslandes kostenlos eine Broschüre „Betreuungsrecht/Rechtliche Betreuung“ anfordern.
Schrittweise sollten die Angehörigen in Entscheidungen über den Therapieverlauf einbezogen werden, z.B. die Frage, in welche Klinik der Patient verlegt wird. Im weiteren Verlauf werden die Angehörigen immer mehr selbst die Verantwortung für Ihren Patienten übernehmen – bis hin zu der Frage, ob die Angehörigen den Patienten langfristig zu Hause betreuen wollen und können.
Diese Schritte kommen in den meisten Fällen sehr schnell nacheinander.