Wichtig für Angehörige
Ihre zentrale Rolle als Angehörige/r
Sie sind für den Patienten unersetzlich:
Emotionale Stütze: Ihre Vertrautheit und Zuwendung fördern die Genesung.
Frühwarnsystem: Sie bemerken Veränderungen oft schneller als das medizinische Personal
Rechtliche Betreuung: Jetzt handeln!
Wenn keine Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung existiert:
Beantragen Sie sofort eine rechtliche Betreuung beim zuständigen Amtsgericht.
Das sichert Ihnen Entscheidungsrechte (z.B. über Therapien, Aufenthalt, Finanzen).Wichtig:
Ohne Antrag kann das Gericht einen fremden Betreuer bestellen - Sie verlieren alle Mitspracherechte!
Kostenlose Infos: Broschüren zum Betreuungsrecht gibt es beim Bundesjustizministerium.
Aufgaben eines gesetzlichen Betreuers:
Gesundheitssorge
Entscheidungen über medizinische Behandlungen, Operationen oder Therapien
Einwilligung in Pflegemaßnahmen
Aufenthaltsbestimmung
Wahl des Wohnortes (z.B. Pflegeheim, betreutes Wohnen)
Vermögenssorge
Verwaltung von Bankkonten, Renten oder Eigentum
Bezahlung von Rechnungen (Miete, Pflegekosten)
Behörden und Rechtliches
Anträge stellen (z.B. Pflegegrad, Sozialhilfe)
Vertretung vor Gericht oder Ämtern
Post- und Kommunikationsangelegenheiten
Entgegennahme und Bearbeitung von Briefen (z.B. Rechnungen, behördliche Schreiben)
Wichtige Entscheidungen sind zu treffen
Schrittweise sollten Angehörige in Entscheidungen über den Therapieverlauf einbezogen werden, z.B. in welche Klinik der Patient verlegt wird bis hin zur Frage, ob der Patient langfristig zu Hause betreut werden kann.
Diese Entscheidungen müssen oft sehr schnell gefällt werden:
- Die durchschnittliche Verweildauer auf der Intensivstation beträgt meist nur 1-3 Wochen.
- Die durchschnittliche Verweildauer in der Frührehabilitation beträgt ca. 4-6 Wochen.
- Meist nach 2 Monaten muss entschieden werden wie die langfristige Versorgung gesichert werden kann (z.B. Pflege zu Hause, mit oder ohne Pflegedienst oder Verlegung in eine Einrichtung)
Holen Sie sich frühzeitig professionelle Beratung - viele Angehörige fühlen sich überfordert!